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Wir können das Grauen stoppen

Im Antiken Griechenland standen Delfine unter besonderem Schutz. Für die Tötung eines Delfins galt die Todesstrafe. Heute werden Delfine gejagt, gefangen und geschlachtet. UND sprach mit dem Umweltjournalisten und Delfinschützer Hans Peter Roth.

Sonntag, 10. April 2016 Barbara Tschopp
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Als kleiner Junge begeisterte sich Hans Peter Roth für Delfin-Shows in Fredy Knies Kinderzoo. So erging es auch einem Millionen-Publikum in der ganzen Welt, nachdem die amerikanische TV-Serie «Flipper» einen Boom ausgelöst hatte. «Es entstand der Wunsch, mit Delfinen zu schwimmen, sie zu küssen, zu umarmen, sie zu Tode zu lieben; ein Multimilliardendollargeschäft wurde ins Rollen gebracht» – meint Richard «Ric» O’Barry, der in den 1960-er Jahren Delfine fing und sie für den Film trainierte. Der Amerikaner änderte sein Verhalten schlagartig, nachdem 1970 sein Lieblings-«Flipper» – das Delfinweibchen Cathy – durch Stress in Gefangenschaft in seinen Armen gestorben war. Vom Fänger und Trainer wurde «Ric» zum Delfinschützer und Auswilderer, was er mit unzähligen Verhaftungen immer wieder büsst. 2008 fand eine schicksalshafte Begegnung statt, als Hans Peter Roth im Auftrag von OceanCare Richard O’Barry interviewte.

UND-Autorin Barbara Tschopp im Gespräch mit Umweltjournalist Hans Peter Roth. – Bild: Paul Durrer
UND-Autorin Barbara Tschopp im Gespräch mit Umweltjournalist Hans Peter Roth. – Bild: Paul Durrer

Erschüttert von den grausamen Erkenntnissen über die Delfinjagd in Japan, schloss sich der Schweizer Umweltjournalist dem Amerikaner an. Sie verfassten gemeinsam das Buch «Die Bucht – Flippers grausames Erbe» zum gleichnamigen Film, der 2010 mit dem Oscar als bester Dokumentarfilm prämiert wurde. Seitdem verbindet die beiden Männer eine tiefe Freundschaft. Unmittelbar vor dem Gespräch mit UND kontaktierte Hans Peter Roth seinen 76-jährigen Freund per Skype im Zusammenhang mit seiner kürzlichen Entlassung aus dem Gefängnis in Japan. Er konnte sich vergewissern, dass sich Ric O’Barry gut erholt.

Boten der Götter….

Delfine stehen für Schönheit, Stärke, Liebe, Menschenfreundlichkeit, Freiheit. Sie sind die Könige der Meerestiere, Boten der Götter. Laut antiker Sage waren sie einst Menschen, die von der Erde ins Wasser hinabstiegen. Über Jahrtausende wurden sie als Heilige der Ozeane verehrt.

Das in den 1960-er Jahren ausgebrochene Delfinfieber hält bis heute an. Die Nachfrage nach lebenden Delfinen ist enorm. Wir lieben die lächelnden Meeressäuger und wollen sie in unserer Nähe haben. Sie werden uns weltweit in über 200 Freizeitsparks, Delfinarien und Zoos vorgeführt: eingesperrt in enge Betongefängnisse, zwangsdressiert zu Meeresclowns, missbraucht für umstrittene Therapien. Es ist ein lukratives, einträgliches Geschäft für die Betreiber dieser Einrichtungen.

… zu Konserven verarbeitet

Delfine werden auf der ganzen Welt gejagt: In Japan, Indonesien, Peru, auf den Färöern, Salomonen. Insbesondere die Inselstaaten beharren auf der Tradition, von Meeresressourcen leben zu müssen.

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Die rote blutgetränkte Bucht will niemand sehen: Doch genau diese zeigt der Journalist Hans Peter Roth. – Bild: Hans Peter Roth/zvg

Auf den Salomonen dienen zudem Delfinzähne als uralte Währung. In Peru werden Delfine auf grausame Weise als Köder für Haie benutzt, deren Flossen abgeschnitten und nach Asien für Flossensuppe verkauft werden. Die Fischer betrachten die Delfinjagd als Teil ihrer Kultur. Das Töten der Delfine ist so selbstverständlich wie für Festlandbewohner das Abschlachten von Zuchttieren. Delfine werden geschlachtet und konsumiert. Doch bei der heutigen Verschmutzung der Meere und Ozeane eignet sich Delfinfleisch kaum mehr zum Verzehr. Es ist mit Schadstoffen wie Methyl-Quecksilber und PCB stark belastet. Somit ist Delfinfleisch insbesondere für Kinder und Schwangere äusserst schädlich.

Massentöten in Taiji

Nach der Veröffentlichung des Buches und des Films «Die Bucht» wurde das Fischerdorf Taiji in Japan zum Synonym des barbarischen Massenmords an Delfinen.
In der Jagdsaison, die vom 1. September bis zum 31. März dauert, beginnt morgens gegen 5.30 Uhr die Treibjagd  auf Delfine. Jeweils 12 Jagdboote fahren von Taiji weit ins Meer hinaus um die Delfine zu sichten. Sobald jemand fündig ist, benachrichtigt er andere Boote per Funk. Sie versammeln und reihen sich hinter den Delfinen auf. Die Jäger lassen von den Booten Metallstangen ins Wasser hängen und hämmern auf diese ein. So entsteht ein enormer Lärm. Diese Lärmmauer ist für die Delfine undurchdringlich. Voller Panik fliehen die auf Geräusche hochempfindlichen Tiere vom Lärm weg und werden dadurch immer näher zum Land getrieben. Schliesslich landen sie in der berüchtigten Bucht, welche die Jäger dann mit Netzen verriegeln. Die schönsten Tiere werden für Delfinarien ausgesucht, die restlichen werden abgeschlachtet: teilweise bei lebendigem Leib zum Ausbluten aufgeschlitzt.

About 2300 dolphins are slaughtered for food every year in this secret cove near Taiji, Japan filmed with covert cameras by the Oceanic Preservation Society.  Even though the meat is toxic the Japanese government sanctions the use of the mercury laced meat for school lunch programs.
Die blutgetränkte Bucht. – Bild: Hans Peter Roth/zvg

Dank der Publizität gerieten die Japaner unter Druck. Die rote, blutgetränkte Bucht will niemand sehen. Mittlerweile behauptet das Fischereiministerium, eine humane Tötungsmethode erfunden zu haben: Mit einer Lanze wird den Delfinen das Rückgrat durchtrennt, dadurch seien sie innerhalb weniger Sekunden tot. «Das ist völliger Unfug», kontert Hans Peter Roth. «Die heutige Tötungsmethode unterscheidet sich einzig dadurch von der früheren, dass kein Blut in die Bucht fliesst. Die den Tieren zugefügten Wunden werden mit einer Art Korken verstopft, damit kein Blut austritt.»

Grösster Feind und einzige Hoffnung

Hans Peter Roth war acht Mal in Japan und sechs Mal auf den Färöern am Ort des Geschehens – als Beobachter von OceanCare und anderen Umweltorganisationen. Um die entsetzlichen Bilder und den Gestank einer Jagd zu ertragen, muss er die eigenen Gefühle ausschalten. Für seine Mission – Recherchieren, Dokumentieren, Aufklären – nimmt er diese Strapazen auf sich. Dank seiner Arbeit bleibt die Grausamkeit an den Tieren nicht verborgen. Einen sichtbaren Erfolg kann er in sinkenden Zahlen der getöteten Delfine verzeichnen. 2008 wurden in Taiji rund  2000 Tiere jährlich geschlachtet, gegenwärtig sind es noch 700.

Hans Peter Roth / zvg
Hans Peter Roth / zvg

Doch das lukrative Geschäft wird nicht mit toten, sondern mit lebenden Tieren gemacht. Die Jäger bekommen etwa 600 Dollar für einen geschlachteten und bis zu 200’000 Dollar für einen für Delfinarien bestimmten Meeressäuger. Es liegt also an uns allen, das Grauen zu beenden, indem wir solchen Einrichtungen die Existenzgrundlage entziehen. Wenn wir keine Eintrittskarten kaufen, keine Delfinshows besuchen, Delfinarien boykottieren, besteht eine geringere Nachfrage nach Delfinen. Die tödliche Jagd hört auf.


HINTERGRUND

Schutz und Kampf

In der Schweiz ist es seit 2012 verboten, Delfine und Wale zu importieren und sie zu halten. In der EU gibt es derzeit 34 Delfinarien, in denen insgesamt mehr als 300 Waltiere gehalten werden. Delfinarien gibt es in der Hälfte  der EU-Staaten, auch in Deutschland und Frankreich.
Die einzig respektvolle Art Delfinen zu begegnen, ist, sie in freier Wildbahn zu beobachten. Weltweit werden geeignete Beobachtungs-Touren für Wale und Delfine (Whalewatching) angeboten.
OceanCare bietet zudem die Möglichkeit an, auf Forschungsschiffen Delfinen und Walen in ihrem natürlichen Lebensraum zu begegnen. OceanCare ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Schweizer Verein mit Sitz in Wädenswil. Seit 1989 engagiert sich OceanCare für die Meeressäuger und Ozeane. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Kampagnen, Umweltbildung sowie dem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation weltweit konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. Seit 2011 ist OceanCare UN-Sonderberaterin für Fragen im Meeresschutz.  (bts)

Beitrag von:

Barbara Tschopp

Dr. sc. techn., Geotechnikerin, Nachwuchsförderung in technischen Berufen. Hobbys: Journalismus, Ski- und Velofahren, Wandern, Singen, Tanzen.

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