48. Ausgabe | Winter 2024
Schwerpunkt «(Ohn)macht»

Erschienen am: 1.1.2024 | Auflage: 1’000 Exemplare

EDITORIAL 

Rebekka Flotron (28)

Wir alle sind doch (ein bisschen) mächtig.

Wir neigen oft dazu, Macht als etwas Negatives zu verstehen. Machtmissbrauch ist so vorherrschend in unserer Gesellschaft, dass die beiden Begriffe – Macht und Machtmissbrauch – fast als gleichbedeutend verstanden werden. Das scheint dazu zu führen, dass Macht oft als etwas Gewalttätiges verstanden wird: Reiche oder einflussreiche Menschen haben Macht – genau über diese Art von Macht schreibt ein UND-Autor auf Seite 27.

In dieser Ausgabe schreiben die meisten AutorInnen über Ohnmacht – den zweiten Aspekt des Schwerpunkts «(Ohn)macht». So erzählt Estelle Battaglia (19) über ihre chronischen Schmerzen (Seite 36), Marc Scheiwiller (24) von seinem «Tief» (Seite 35). Diese Beiträge berichten von Ohnmachtsgefühlen. Gleichzeitig beschreiben sie eindrückliche Momente, sie der Situation wieder mächtig wurden.

Die Zeiten sind unsicher, das Gefühl von Ohnmacht überwiegt oft und bei vielen. Was mir nach der Arbeit an dieser Ausgabe beosnders bleibt, lieber LeserInnen, ist dieser Gedanke: «Ich kann etwas machen. Ich bin nicht machtlos» (Seite 32). Der Gedanke zählt, auch wenn, Macht nicht von machen kommt … (Seite 26).