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Die Botschaften der Frisuren

Was wollten frühere Generationen mit ihren Frisuren ausdrücken? Was die modernen? Die eigenen Werte und die Moden spielten immer mit, aber auch die Subkulturen. Mit welchen Formen wird heute experimentiert? Eine Kolumne.

Mittwoch, 04. März 2020 Jürg Krebs (80)
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Frisuren: Mal mit Blume… – Bild: Erika Kestenholz

Viele Haarschnitte, die wir heute sehen, basieren auf Modeströmungen in den Sechziger- und Siebzigerjahren. Als Jugendliche wollten wir aussehen wie Elvis Presley, der Rockstar aus den USA: mit einem üppigen Haarschopf und vorne einer Schmachtlocke. Wir waren sicher, dass wir so den Mädchen imponieren konnten. Bei meiner Konfirmation hatte ich eine brave Variante davon auf meinem edlen Haupte, allerdings blond und nicht schwarz. Trump versucht heute noch, Elvis zu kopieren – wie ja auch seine Ansichten von vorgestern sind. Trugen nicht die Frauen damals hochtoupierte Frisuren, die sie um einige Zentimeter grösser machten? Zum Teil waren die Haartürme sogar mit kleinen Kissen unterlegt. Auch die Frauen fielen gerne auf und zeigten Grösse!

«Make Love not War»

Mit der Opposition gegen die sehr engen, bürgerlichen Normen und Werte kamen dann die Langhaarfrisuren der Hippies in Mode. Die Hippies brachten nicht nur die freie Liebe und die langen Haare, sondern allgemein das Verspielte und Neue in die Gesellschaft: Neue Formen des Zusammenlebens, neue Musik und auch die ersten digitalen Spiele. Hacker wie Steve Jobs bastelten in den Siebzigerjahren die ersten Spielkonsolen zusammen und programmierten die Spiele. Sie erfanden auch die Personal Computer für jeden. «Make Love not War» konnte sich nicht weltumspannend durchsetzen, neue Lebensformen und die neue Computerwelt hingegen schon.

Mit schweizerischer Verspätung machte auch ich mit, spielte amerikanische Musik auf dem Klavier und liess mir die Haare wachsen. Ich erlebte aber schnell, wie so etwas Äusserliches wie eine unkonventionelle Frisur Ablehnung hervorrufen kann. Das mildeste Urteil war: «Er ist sonst ein Netter, aber diese langen Haare?!» Schärfer wurde geschossen mit: «Du siehst verwahrlost und weibisch aus.» Und: «Mit dir kann man sich ja nicht mehr zeigen.»

Im Militär musste dann alles radikal weg, denn Soldaten sind nicht nur uniformiert, sondern müssen auch unter dem Helm alle gleich aussehen und gleich denken. Individualität zeigen ging gar nicht, das grenzte an Landesverrat. Wenn ich dickere Haare gehabt hätte, hätte ich mir einen Bürstenschnitt zugelegt, der damals auch Mode wurde.

…mal im Dutt… – Bild: Erika Kestenholz

Bubikopf und Kalter Krieg

Aus England kam bald die Pilzfrisur der Beatles. Offenbar fanden die Frauen Gefallen daran, und zwar vor allem bei sich selbst: Sie liessen sich ihre Zöpfe, Pferdeschwänze und Langhaarfrisuren abschneiden und einen «Bubikopf-Schnitt» verpassen. Die Geschlechter näherten sich also haarig an. Frauen, die ihre Emanzipation deutlich zeigen wollten, schnitten ihre Haare sogar ganz kurz. Ferner wechselten die Frauen auch ihre Haarfarbe, um sich neu zu erleben und darzustellen. Die Kurzhaarfrisuren wurden dann weiterentwickelt und erhielten vielfältige Formen: Mit und ohne Locken, gutbürgerlich bis asymmetrisch – exzentrisch usw. An den Frisuren lassen sich die gesellschaftlichen und persönlichen Entwicklungen gut ablesen.

Der «Kalte Krieg», die Arbeitslosigkeit der Jugend und die Verslumung grosser Städte führten zum Beispiel zum Punkrock, diesem unmusikalischen Lärm, sowie zur «No Future»-Haltung. Die dazugehörige Irokesenfrisur, die Piercings und die schwarzen Kleider mit Ketten und Nieten verstörten die Normalbürger einerseits. Andererseits passten sie zum anschwellenden Fremdenhass der Bürger und einem starken Rechtsrutsch in der Politik. Die Schwarzenbach-Initiative aus der Schweiz machte europaweit von sich reden. Freiheit und Liebe wurde spöttisch den «Weicheiern» zugeordnet. Rechtsextreme, aggressive Männer rasierten sich ihre Häupter kahl und nannten sich darum «Skinheads». Sie waren die krassesten Anti-Hippies.

Medialisierte Frisuren

Sanfter waren die deutschen Schlagersänger mit ihren Schnulzen. Sie verbreiteten den sogenannten «Vokuhila»-Schnitt: «Vorne kurz hinten lang» hiess das. Also vorne männlich und hinten weiblich. Die Haare waren gut gepflegt und aufgeföhnt – «anmächelig» eben. Frauen und Männer ahmten sie nach.

Interessant finde ich, dass meistens Subkulturen die Frisuren erfanden, die dann von Rock-,  Pop- und Schlagermusikern vorgeführt und popularisiert wurden. Anschliessend nahm der Markt die verwertbaren Ideen auf und pries sie dem gemeinen Volke an.

…mal im Zopf. – Bild: Erika Kestenholz

Heute gibt es alle genannten Frisuren noch oder wieder, nur sind sie vom Coiffeur-Business zivilisiert worden. Lange Haare werden neuerdings zu einem Schwänzchen oder «Huppi» zusammengebunden – von Männern und Frauen. Das soll ein Künstler-Look sein oder historisch gesehen ein gut integrierter Hippieschnitt. Männer mit Teilglatzen verbergen diese und geben sich «durchschlagskräftig» mit glattrasierten Köpfen wie die Skins.

In den Barbershops schneiden die jungen Coiffeure heute meistens seitlich sehr kurz und plustern oben irgendwie auf. Zivilisierte Punkfrisuren also. Dazu gehören oft passende Bärte. Hier spielen die Kulturen eine wichtige Rolle.

Überhaupt zeigen viele Menschen mit ihren Frisuren, zu welcher gesellschaftlichen Gruppierung und Subkultur sie gehören wollen. Und deren gibt es heute mehr denn je. Somit gibt es eine Vielfalt an Frisuren – bei Frauen und Männern.

Das Revival der Bärte

Viele junge Schweizerinnen tragen allerdings heute wieder lange Haare. Heisst das, dass ihnen wichtiger ist, modisch zu sein und begehrt zu werden, als sich selbstbestimmt darzustellen? Sind wir heute wirklich freier beim Gestalten unserer Haare oder richten wir uns immer noch primär nach den andern und den Moden?

Was bringt uns die Zukunft? Vielleicht wird sich der Afrolook ausbreiten, wenn immer mehr Afrikaner und Afrikanerinnen einwandern werden. Männerfrisuren mit Löckchen oben drauf sind jedenfalls schon heute der neuste Schrei. Als Beispiel denke man an Fernseh-Comedian Michael Elsener. Oder vielleicht werden einmal rechteckige Frisuren geschnitten – den Bildschirmen angepasst?

Die Bärte erleben auch ein Revival. Schnäuze allerdings weniger. Ich trug 30 Jahre lang einen Bart. Als ich den abrasierte, kannte ich mich im Spiegel selbst nicht mehr, geschweige denn meine Bekannten. Ich hätte nie gedacht, dass Haare einen so stark prägen. Es lebe die Freiheit bei der Wahl der Haartracht und die Freude am Experiment!

Beitrag von:

Jürg Krebs (80)

ist ein rüstiger Tänzer und ein geistig altersfreier Flaneur.

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