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Die Stadtherrin lässt es krachen

Derzeit erleben die BesucherInnen des Stationentheaters «Wir sind frei» mit den Untertanen der abwesenden Schlossherrin Lisi von Kyburg die schrecklich schöne Freiheit. Eine Theaterkritik.

Mittwoch, 27. August 2014 Gaby Jordi (74)Selina Farine
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Gegensätzlich zu ihrem eleganten Kleid ist ihre Stimme männlich und ihre Ausdrucksweise grob. Gräfin Elisabeth von Kyburg (Lisi) sagt ganz und gar ungräfische Dinge wie: «Geil» oder «Hiube hinech». Schnell wird klar, dass Lisi wenig von Politik, dafür viel von sich selbst hält. Mit ihrem Grafentitel kann sie nichts anfangen, ebenso wenig mit dem Mittelalter. Ihre Freiheit sucht sie in der Karibik, ohne ein lästiges Volk regieren zu müssen.

Die erste Szene des Stationentheaters beginnt abends um 20 Uhr im Thuner Schlosshof. Auf einem kleinen Podest steht prominent ein Sofa. Die Umgebung fällt auf durch rumliegenden Baumüll, auch ist dieser Teil des Schlosses noch eingerüstet.

Sie beklagen sich nicht über Langeweile: Die Totengräbern im Gespräch mit dem Henker.
Sie beklagen sich nicht über Langeweile: Die Totengräberin im Gespräch mit dem Henker. Bilder: Selina Farine

Die ProtagonistInnen des Stückes «Wir sind frei» treten in den Hof ein: Ritter, Pfarrer, Richter, Reicher, Bettlerin, Tod, Totengräberin, Henker, Dirne, Botin, der Hofnarr «Knorrli» und zuletzt eben – die Stadtherrin Lisi von Kyburg.

Das Boreout der Stadtherrin

Es zeigt sich bald, dass sich Lisi langweilt. Das fehlerhafte Flötenspiel des «Knorrli» geht ihr auf den Geist, sie pennt ein. Wenn sie wach ist, starrt sie in den Spiegel und rühmt sich mantramässig wiederholend: «Läck bin ig schön.» Daneben wird viel gestorben – innert Kürze segnen mehrere Figuren das Zeitliche (und erwachen später wieder zu neuem Leben). Die Totengräberin beklagt sich also – im Gegensatz zu Lisi – nicht über Langeweile. Sie schleift singend die Verstorbenen weg. Lisis Laune wird dadurch nicht besser, sie erklärt ihren Untertanen in derben Worten: «Vo jitzen a söue si säuber luege, die huere Thuner Habasche – i zupfe mi» – will heissen, Lisi packt ihren Koffer und entschwindet in die Karibik.

Das Volk wehrt sich lautstark. Man will sich die gewonnene Freiheit schriftlich durch die Stadtherrin bestätigen lassen. Alle sind nun frei, sogar die «total gestörte Sklavin» wird aus dem Gefängnis entlassen. Wie geht das jetzt mit dieser Freiheit? Nun, da alle tun und lassen können, was sie wollen? Jugendliche kiffen im Gebüsch und streiten darüber, ob sie das Schloss besetzen oder nutzen möchten, jetzt, wo es frei ist. Die Bettlerin geht eine Kooperation mit dem Reichen ein: «nichts haben und viel haben» – das erscheint ihr als «wunderbare Freundschaft». Für den Reichen aber ist klar: Er besetzt das Schloss.

Es wird bewegt

Die TheaterbesucherInnen bewegen sich im Laufe des Abends in Etappen vom Schlossberg runter zum Galgen, wo der Henker sein neues «Mannsein» entdeckt, seine weichen Seiten, die ihn in die Zukunft führen sollen. Zuvor aber waltet er noch seines Amtes. Unterwegs übt sich auch der Pfarrer in seiner neuen Freiheit: Er bringt an einer Zapfsäule sein «Superbenzin fürs innere Feuer» unter die Leute. Über die Freiheit der Dirne, die ihn keck an der Zapfsäule aufsucht, vermag er sich weniger zu freuen. In der Hauptgasse legt der Ritter seine Rüstung ab. Die Dirne «entrüstet» ihn und freut sich über seinen nackten, athletischen Oberkörper. Das reicht aber nicht, sie will Geld für ihre Liebe.

Am Rathausplatz dann droht Ungemach. Die Botin verliest eine Depesche, wonach die Gemeinden der Umgebung sich von Thun abwenden – wegen dessen Freiheit. Zudem macht der zuvor Gehängte und wieder Auferstandene alles schlecht, was Thun ausmacht: «aues isch gruusig». Die Freiheitsgefühle beginnen zu bröckeln.

«Knorrli» füllt seinen Benzinkanister.
«Knorrli» füllt seinen Benzinkanister.

Endlich meldet sich der Reiche zu Wort: «Thun braucht Ruhe und Ordnung», nachdem Lisi Chaos und ein Machtvakuum hinterlassen hat. Lautstark ruft er sich zum ersten Stadtpräsidenten aus. Doch eine Kugel ins Herz streckt ihn nieder – die Jungen erobern die Stadt. Ihr Slogan: «Freiheit ist Sicherheit»! Alle Jungen ab zur «Security» – die armen Jungen schützen die reichen Alten! Auf in die Zukunft!

«Knorrli» stellt seine Freiheit unter Beweis, indem er sich mit dem beim Pfarrer gekauften Benzin überschüttet, nicht aber in Flammen aufgeht. Das «Superbenzin fürs innere Feuer» entpuppt sich als Weihwasser.

Grenzenlose Freiheit geht nicht

Am Schluss treffen Publikum und die illustre Schauspieltruppe in «Lisis Bar» aufeinander, wo aus dem Nichts – oder der Karibik – die gelangweilte, unterbeschäftigte Stadtherrin wieder auftaucht und mit dem Volk Party feiert zum Song «zrügg im Gheeg, zrügg im Zoo, alle sind wir froh».

Die Szenerien unterwegs sind gut gewählt. Genau zum richtigen Zeitpunkt liefert die Sonne ihren blutroten Untergang: Die Stadtherrin ist soeben mit Pomp in die Karibik abgerauscht und ihre Untertanen rennen ihrer Freiheit entgegen. Matto Kämpf lässt seine mittelalterlichen Bühnenfiguren in derber Sprache und «träfem» Wortwitz in unseren heutigen Eiterbeulen herum «guslen». Zuweilen schmerzen sie, doch ebenso darf schallend gelacht werden.


Freiheit auf dem Schlossberg

Die Schlossspiele Thun zeigen zur Feier des 750-jährigen Stadtrechtes Matto Kämpfs Stück «Wir sind frei». Das schräge Stationentheater führt rund um den Schlossberg in Thun – Regie führt Luzius Engel. Die Hauptfigur: Lisi von Kyburg sitzt auf dem Schloss Thun und dämmert vor sich hin. Im Mittelalter ist es vor allem langweilig. Deshalb entlässt Lisi ihre Untertanen in die Freiheit und dampft in die Karibik ab. Doch wie soll nun mit dieser Freiheit umgegangen werden? «Wir sind frei» wird noch bis zum 13. September 2014 auf dem Thuner Schlossberg gezeigt.

Beitrag von:

Gaby Jordi (74)

Kaufmännische Angestellte, pensioniert. Versucht stets, sich ein Stückchen Himmel über ihrem Leben freizuhalten.

Selina Farine

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