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Adrian, (Über)Lebenskünstler

Ein beherzter Aufbruch aus dem östlichsten Winkel Rumäniens nach Blumenstein, Kanton Bern. Adrian Stoian, Kameramann und Mann für Vieles bei UND, hat erfahren, dass wer wagt, nicht immer nur gewinnt. Er erzählt von Glück und Unglück, von Orten und Unorten, vor allem aber von Einsatzwille und Zuversicht.

Freitag, 23. Juni 2023 Heidi Bühler-Naef (72)Jiri Leva (39)Luc Marolf (20)Yves Brügger (24)Walter Winkler
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«Tombola, Tombola» ertönte es am Generationenfestival 2022. Hibbelig, stets munter und auch noch nach Stunden mit einem breiten Lachen im Gesicht, so flitzte Adrian (44) damals durch die Menschenmenge. Ein Energiebündel, ein Lebenskünstler oder eher Stehaufmännchen, Überlebenskünstler? Das möchte ich wissen

Ein friedliches Thun im Frühling. An einem ersten warmen Tag sitzen wir in der Sonne. Vor uns schön angerichtete Teller, auf denen gutes Essen kalt wird ob all der unerhörten Geschichten aus Adrians Leben. 

Zusammensein mit netten Leuten, zum Beispiel mit Antonietta von UND. – Bild: Walter Winkler

«Das habe ich noch nie gemacht: gegessen und mein Leben erzählt», gesteht er fast etwas ungläubig. Ungläubig bin aber in erster Linie ich: Ich gehe mit Adrian auf die Reise zurück in seine Kindheit, in eine Welt, von der ich höchstens aus Büchern etwas weiss und dann auf Tour durch seine bisherige Arbeitswelt. Ich staune über glückliche Fügungen und Schicksalsschläge, empöre und freue mich mit ihm, stelle mir dauernd die Frage: Wo findet Adrian die Kraft, trotz grosser Hürden, den Glauben nicht zu verlieren, dass schliesslich doch noch eines Tages alles gut wird?

«Ich bin Zigeuner, habe Musik und gute Laune im Blut», lacht Adrian und weiter: «Ja, ich sage wirklich «Zigeuner», das Wort «Roma», brauchen wir nie, wenn wir unter uns sind». 

Seine Familie lebt in Moldawien, in einer der strukturärmsten Gegenden Rumäniens, an der Grenze zur Republik Moldau. Seine Grosseltern verstanden sich auf Holzschnitzereien, die sie als Fahrende verkauften. Seine Eltern liessen sich in Iași nieder, in einer Gegend, wo viele Orte bis heute weder Strom noch fliessendes Wasser haben. Sie wohnen in einem strohgedeckten Lehmhaus mit kleinen Fensterkreuzen. Adrian zeigt auf das Fenster über unserem Tisch und seine Miene entgleitet ihm etwas. Vater und Adrian spielten auf der Strasse und an Festen auf, die Mutter bettelte. Die ganze Familie legte Geld zusammen, um der Schwester Ramona acht Schuljahre zu finanzieren. So lernte wenigstens eine Person im Haushalt Lesen und Schreiben.

Gibt stets alles, Adrian (44). – Bild: Yves Brügger

Am Anfang war die Liebe

Wir lernten Adrian als fixen Allrounder im UND-Raum kennen, bald als Techniker und als Kameramann bei Anlässen. Er, der mit Romanes und Rumänisch aufgewachsen ist, spricht recht fliessend Deutsch. Wohl sucht er hin und wieder nach dem passenden Ausdruck, dennoch: lange Gespräche wie für dieses Porträt laufen mühelos. Adrian hantiert geschickt mit dem Handy, zeigt mir dies und das darauf. Wie geht das alles zusammen mit der Geschichte der Schwester Ramona, die als einzige der Stoians zur Schule durfte? 

Da war eben die hübsche Corina, der er zu gerne ein süsses Briefchen geschrieben hätte. Er bat einen Freund um Hilfe. Doch der schrieb wohl nicht das Richtige… jedenfalls holte Corina zur Ohrfeige aus. Da packte Adrian der Ehrgeiz: In den ruhigen Sommermonaten seines jungen Erwachsenenalters büffelte er mit der Schwester das ABC. Er lernte schnell, war bald der Stolz der Familie und durfte mit etwa 20 Jahren ein Schweizer Forscherpaar durch sein Dorf führen. Die Schweizer überzeugte er durch Witz, Intelligenz und Lernwillen, so dass diese alle Hebel in Bewegung setzten, um Adrian weiterzuhelfen.

Verzauberte die BesucherInnen mit seinem Charme: Adrian am Generationenfestival 2022. – Bild: Lina Weber

Blumenstein – Arosa – Schönbühl

2010 kam der erlösende Anruf dieses Paars aus Zürich: In Blumenstein suche ein Landwirt Hilfe auf seinem Hof, für Handy, Geld und Dokumente sei gesorgt. Es folgten zwei Tage und eine Nacht im Zug bis Zürich. Als Adrian kurz darauf am Bahnhof Thun den Bauern mit langem Bart und Gummistiefeln sah, erschrak Adrian erst einmal. Doch Adrian packte an, wurde bald unentbehrlich und schloss schnell innige Freundschaften mit seinen Arbeitgebern.

Eier, Rührei, Spiegelei, pochiertes Ei, Speck braten – alles!

Adrian Stoian (44), zwei Jahre lang Chefkoch

So kam bald eines zum anderen: Ein Hotel in Arosa suchte Reinigungspersonal. Adrian stand bereit und stellte sich so gut an, dass er bald zum Frühstückskoch avancierte. Adrian zählt auf: «Eier, Rührei, Spiegelei, pochiertes Ei, Speck braten – alles!» Nach einer Weiterbildung in Chur fing er als Koch in einer Aroser Pizzeria an. «Zwei Jahre Chefkoch!», Adrian strahlt. In der Zwischensaison half er bei einem Elektriker aus und da endete die Glückssträhne: Adrian fiel von einer Leiter und verletzte sich schwer am Arm. Von da an Schmerzen, erfolglose Behandlungen, Operationen – drei insgesamt – wieder quälende Behandlungen, Reha.

Adrian gab nicht auf. Er arbeitete bei der GEWA in Schönbühl, doch das ist auch zu viel für seinen Arm. Adrians Hoffnung, mit Chauffeurdiensten überleben zu können, erlosch: zu viele Erschütterungen und bloss einarmig lenken – auf Dauer unmöglich.

Langer Marsch durch die Instanzen

Abklärung reihte sich an Abklärung, Befragungen, Vorladungen, warten und immer wieder warten. Derweil fristet Adrian ein kümmerliches Dasein… und wartet. 

Eine neue Leidenschaft entdeckt: Kameramann Adrian. – Bild: Jiri Leva

Adrian will!

Adrian will arbeiten. Adrian will lernen. Adrian will in der Schweiz bleiben – denn hier ist seit 13 Jahren sein Zuhause. Dafür braucht er einen Arbeitsvertrag. Adrian will es mit allem versuchen – wenn man ihn bloss lässt!

Adrian hörte über Jiri Leva von UND. Und wieder will Adrian: Tombola-Lösli verkaufen, Flyer verteilen, Material verwalten, schliesslich den Umgang mit der Kamera lernen. Adrian nimmt seine Aufträge ernst – sehr ernst. Er will gut sein, weiterkommen und kann nicht verstehen, wenn jemand bei der Arbeit nachlässig ist. 

Musik und gute Laune im Blut! – Bild: Luc Marolf

Aufbruch in eine zweite Zukunft

Die Leute um uns herum brechen langsam in den Nachmittag auf. Was tut Adrian jetzt? Er nimmt seine Spaziergänge auf, zum einen, weil es seinem Arm guttut, zum anderen: Er kann nicht den ganzen Tag lang in seinem Kellerzimmer sitzen. Er hat gerne Leute um sich, er braucht Anregung. Auch deswegen ist er gerne im UND-Raum oder ab sofort im Offenen Höchhus. Übrigens: Adrian ist immer tipptopp angezogen. Auf seinen Spaziergängen stösst er auf Schnäppchen, die er kreativ aufpeppt. Der Tausendsassa, offen für alles, immer bereit im Rahmen seiner Kräfte anzupacken, mit grosser Zuversicht: Es geht weiter, gut weiter und eine Arbeit wird sich finden. Hoffentlich!

4 Fragen an Adrian

Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen?
Wenn mir jemand einen Arbeitsvertrag anbietet!
Welche wichtige Person/Persönlichkeit möchtest du einmal treffen?
Adrian in einer guten Zukunft. 
Wieso machst du bei UND mit?
Zusammensein mit netten Leuten, schöne Umgebung und Möglichkeiten zu lernen. 
Was bringt dich auf die Palme?
Wenn jemand die ihm übertragene Arbeit nicht wertschätzt und nachlässig ist.

Beitrag von:

Heidi Bühler-Naef (72)

Bücher, Bilder, Berge, Bündner Birebrot machen ihr Leben aus! Bei UND Generationentandem ist sie im Vorstand, leitet das Event- und Kommunikationsteam mit Tabea Arnold und textet viel. 2024 moderierte sie das Generationenfestival im Tandem mit Nilai Scheiwiller.

Jiri Leva (39)

Vor rund 20 Jahren sagte ich «Hallo Welt» zur Software-Entwicklung. Meine Leidenschaft gilt den vielen Open Source Technologien. In den letzten Jahren habe ich mich auf Cloud Software spezialisiert. Ehrenamtlich bin ich im Repair Café aktiv, welches regelmässig in unterschiedlichen Städten stattfindet. Ich bin bei UND Generationentandem für die IT angestellt.

Luc Marolf (20)

Nebst seiner Tätigkeit als Moderator bei UND Generationentandem arbeitet er als Redaktor für die SRF-Rundschau und spricht zu viel beim Jugendsender Radio4TNG.

Yves Brügger (24)

Als Zivi bei UND Generationentandem kümmere ich unter anderem um die Technikhilfe und Multimedia. Mit einer abgeschlossenen Mediamatik Ausbildung habe ich beruflich und auch in der Freizeit viel mit Multimedia am Hut. Ich interessiere mich für kreative Arbeiten, wie zum Beispiel Video, Design, Programmieren und Musik.

Walter Winkler

Walter Winkler (1939-2024) war während acht Jahres als Fotograf bei UND Generationentandem im Einsatz. Am Ostersonntag 2024 ist Walter Winkler gestorben. https://www.generationentandem.ch/about/ueber-und/walter-winkler-ist-gestorben/

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UND-Telefon (Mo–Fr, 8–17 Uhr)

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