
«Zyklisch kraftvoll leben» von Vera Aebi ist ein Buch, um sich an die Natur und das Natürliche zu Erinnern und im individuellen Rahmen wieder zu praktizieren. An erster Stelle beschreibt Vera Aebi den Jahres-, inklusive. Mensch-Zyklus sehr stimmig:
Frühling, Aufbruch, Kindheit
Sommer, Tun, Rushhour
Herbst, Verbundenheit, SilverAge
Winter, Innehalten, Seniorstatus.
Ich, Monika Küng (75), befinde mich am Übergang vom Herbst in den Winter. Fühle mich im verbundenen Wir-Zustand und kann innehalten und reflektieren, ruhen, sein. Das Buch spricht viele Zyklen an, es gibt unzählige, darum auch viel zu erinnern. Es hat mich sehr inspiriert und mir den Elemente-Zyklus wieder bewusst gemacht.

Monika Küng (75) liess sich durch dieses Buch motivieren, sie erinnert sich und erzählt, wie die kosmischen Elemente – Erde, Feuer, Wasser und Luft – unsere Entwicklung beeinflussen und in Balance bringen.
Wir haben die vier Elemente – Erde, Wasser, Feuer und Luft – körperlich verinnerlicht. Wir können jedoch den grössenmässigen Anteil dieser vier Zyklen wählen, wie es zu unserer Persönlichkeit passt. Wobei zu beachten ist, dass Lebenssituationen oder spezifische Themen, ein bestimmtes Element erfordern. Es gibt Menschen die bleiben Jahrzehntelang stark mit dem Element Erde verbunden, weil es ihre Lebenssituation, die Familie mit Kindern so erfordert. Wenn die Kinder erwachsen sind, wird vielleicht das Element Luft mehr gewichtet (Wissen aneignen oder weitergeben), oder vielleicht das Element Wasser (künstlerisch tätig sein, Glauben oder Spiritualität), oder man lebt nun ein starkes Feuerelement (setzt sich pionierhaft für etwas Bestimmtes ein). Darum herrscht hier eine Lebendigkeit, die ein festgefahrenes Gleichmass nicht erlaubt. Genauso wie das Universum, die Natur und das Leben es uns zeigen.
Prägen uns diese Elemente, oder wählen wir sie, um unser Mensch-Sein besser erfahren und leben zu können? Je bewusster und wacher wir sind, desto mehr wählen wir das Element das uns gerade am dienlichsten ist.
Erd-Element:

Sie repräsentiert die Energie des Frühlings, den Aufbruch und sie ist weiblich. Sie zeigt die entstehende Fülle. Im Menschen sind es die Organe, Magen und Milz, die zuständig sind für das Aufnehmen und Umwandeln in die eigene Energie. Die Erde nimmt bedingungslos alles an und wertet nicht. Sie vermittelt Ruhe und Sein und hat eine enorme Regenerationskraft. Sie ist der Inbegriff von Verlässlichkeit, Halt, Beständigkeit. In ihr ist die Menschheitsgeschichte (Archäologie), das Werden und Vergehen enthalten. Die Erde ist das einzige Element, welches die 3 anderen in sich trägt: Feuer, Wasser und Luft. Wir können mit ihr auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene «arbeiten.»
Ein betonter «Erde-Mensch» ist:
Geduldig, ausdauernd, genügsam, arbeitsam, treu, tolerant, ruhig, gemütlich, beständig, praktisch, realistisch, optimistisch, gründlich, bodenständig, gerecht, zuverlässig, konsequent, verantwortungsbewusst, gradlinig, friedliebend/gutmütig.
Tat und Ergebnisse zählen, er will sich mit seiner Arbeit verbunden fühlen. Für Neuerungen braucht er Zeit, denn er muss überzeugt sein, darum liebt er spontane Überraschungen nicht sehr. Seine Beziehungen sind über Jahre gewachsen und gut verankert, an spontanen Bindungen ist er wenig interessiert. Wenn seine Gefühle verletzt werden, kann er nachtragend sein. Man muss bei ihm Schicht um Schicht freilegen, um ihm emotional näher zu kommen. Es kann eine Bindung auch in Pflichterfüllung erstarren, er hat Mühe loszulassen. Er liebt alles greifbare, Höhenflüge kommen bei ihm kaum an.
Der Erde-Mensch kann jedoch auch so sein: Stur, unbeweglich für neue Sachen, besserwisserisch, distanziert oder überschüttend, zu skeptisch/misstrauisch, starr und wenig beweglich, was sich auch in seinem Körper mit geringer Beweglichkeit zeigen kann.
Wasser-Element:

Es trägt das Leben in sich und nicht nur in der Zeit, welche wir in der Geborgenheit des Fruchtwassers verbringen. Leben und Entwicklung hat immer mit Wasser zu tun. Es umgibt und umschmiegt alles was in ihm ist, ohne zu werten. Es ist ein Informationsträger, nimmt alles grob- und feinstoffliche in sich auf. Unser Körper besteht zu 80 Prozent aus Wasser. Wasser kann verschiedene Zustände annehmen: Dunst, Nebel, Schnee, Eis. Es durchfliesst einen grossen Wasser-Kreislauf: Fliessend auf der Erde, in den Himmel steigend und als Regen wieder herunterfliessend auf die Erde und seine Wasserspeicher. Es ist auch Symbol für unsere Seele. Der natürliche Wasserlauf lässt sich nicht einschränken, sondern fliesst dort wo am wenigsten Widerstand ist, darum ist sein Weg nicht vorbestimmt. Wasser hilft uns bei der Reinigung. Es repräsentiert die Energie des Winters und ist sächlich, so wie der Mensch sich im Alter nun weniger über das Geschlecht Mann oder Frau definiert. Im Körper sehen wir es als Blut, Lymphen, Urin und Schleimfeuchtigkeit.
Ein betonter «Wasser-Mensch» ist:
Flexibel, veränderbar, inspirativ, glaubensstark, emotional, liebt Zustände nicht Fakten, funktioniert nach Lust und Laune, freiheitsliebend, will sich nicht festsetzten, auch feste Abmachungen sind nicht so sein Ding, spontan ja, das kann aber auch spontan wieder ändern.
Wenn die Seele die Wassereinweihung bestanden hat, dann besitzt sie genügend Disziplin um den Gefühlen wie: Ärger, Zorn, Neid, Leidenschaften, Unentschlossenheit, Eifersucht, Realitätsverlust usw. nicht mehr nachzugeben. Dann sollte man dem Leben qualifiziert dienen können. Ausdruck des Ganzen sein, geformt, ohne selber Form zu tragen.
Feuer-Element:

Es repräsentiert die Energie der Wandlung, Transformation und steht für den Sommer. Wachstum ist auf dem höchsten Punkt und es ist männlich. Wir brauchen Feuer – dieser Gottesfunken feiern wir an Pfingsten. Es ist bereits von Anbeginn in uns drin, wie bei der Erde das Magma als Herz der Erde und wartet nur darauf, immer wieder angezündet und entfacht zu werden. Wenn es richtig brennt, können wir uns dem Leben stellen und werden zum Mitschöpfer unserer Zeit. Es hilft uns in unserer Entwicklung „nach oben“. Es strebt selber immer nach oben, auch wenn du die Flamme nach unten richtest. Es wirkt beim Menschen vor allem auf die unteren Chakren (Energiezentren in unserem Körper), wo es am Ursprung der Kundalinikraft, und in der Verdauung für eine gut funktionierende Verbrennung steht. Durch Reibung entsteht Feuer. Wenn wir Menschen Beziehungen eingehen, erleben wir auch immer wieder Reibung, welche Feuer entfachen kann. Gut ist, wenn wir durch das entstandene Feuer lernen und lieben; anstatt aggressiv und verletzend zu sein. Feuer wirkt durch die Flamme (Leidenschaft) und die Wärme (Liebe). Feuer motiviert, macht mutig nach aussen zu treten und ist eine wesentliche Hilfe bei unserer individuellen Entwicklung. Feuer ist das einzige Element, das nur vom Menschen gehandhabt werden kann. Darum ist es Sinnbild für unsere Entwicklung, uns aus der übrigen Natur hervorzuheben. Dazu gehören Willensstärke, im Unterschied zu instinktiver Getriebenheit. Wir müssen zum Feuer Acht geben, es darf nicht erlöschen, aber auch nicht alles in Brand setzen. Die Kraft des Feuers zeigt sich auch mit einer brennenden Kerze in einem dunklen Raum – das Feuer, das Licht verdrängt die Dunkelheit. Genau dieses Wissen ist in der heutigen Zeit sehr wichtig, hilfreich und ermutigend für uns.
Ein betonter «Feuer-Mensch» ist:
Willensstark, energiegeladen, zielgerichtet, entschlossen, mutig, temperamentvoll, motiviert, stark, eindeutig und klar. Wenn wir jedoch mit dem Feuer spielen wird es zur Willkür, Rücksichtslosigkeit, Fanatismus, Scheinheiligkeit, es wirkt zerstörerisch mit Kriegen, Machtausübung bis Diktatur, niedere Triebgebundenheiten, Hass und Vernichtung.
Luft-Element:

Der Wind ist die Energie des Intellekts, des Wissens, der Gedanken und der reinen Visualisierung. Der Wind kann die Intensität seiner Bewegung verändern, und noch mehr als beim Wasser-Element, sind ihm keine Grenzen gesetzt. Wir können denken was wir wollen, denn Luft lässt sich nicht ein- oder ausschliessen, sie ist überall und wir können damit unsere Emotionen beeinflussen, genau wie der Wind die drei anderen Elemente beeinflussen kann. Und das was wir denken und fühlen, beeinflusst unseren Atem und seine Qualität. Ich bezeichne die Luft als männlich und weiblich und sie repräsentiert den Herbst in seiner Reife (Wissen) und loslassen (Veränderungsmöglichkeit). Das Luft-Element allein bleibt in der Theorie stecken. Wenn es bei Luftgebäuden, oder allzu windig bleibt, und das Fehlen von Erde bodenlosen Leichtsinn ergibt, können keine greifbaren Resultate erzielt werden. Durch das Füllen unserer Lunge mit Luft, schafft sie Verbindung von innen zu aussen. Darum auch die vielen Atemtechniken als Yogaübungen. Mit dem Atmen nehmen wir auch Lichtenergie, Prana, Lebenskraft auf. Das können wir für unsere Kommunikation mit den höheren und feinstofflichen Reichen nutzen. Wenn wir nur notdürftig durch den Mund atmen, atmen wir in die Polarität, werten, beurteilen, fühlen uns getrennt, nicht richtig versorgt. Wir meinen dann, wir müssten Energie und Aufmerksamkeit aus unserer Umgebung bekommen. Das Luft-Element (denken) brauchen wir, um unser inneres Feuer zu nähren, denn wenn ein Feuer schwach ist, aktivieren wir es auch mit unserem Atem (blasen).
Der betonte «Luft-Mensch» ist:
Reisefreudig, lerninteressiert, freiheitsliebend, theoretisierend, ideenreich, setzt sich nicht gerne für eine Richtung fest, oft auch unberechenbar, sehr vielseitig, philosophisch, schlagfertig, schnell, kreativ und sie haben Vernetzungsfähigkeiten, was heutzutage wichtig ist. Sie können jedoch auch zu oberflächlich werden, geben sich Illusionen und Scheinwelten hin. Wir sind dann nicht mehr fähig zur Integration unseres Schattens und so bleibt die Persönlichkeitsentwicklung in der Theorie stecken. Es werden Kurse und Wissen konsumiert, ohne wirkliche Umsetzung im Alltag. Lüge und Transparenz liegen oftmals sehr nahe beieinander.
Auch die Weltanschauung – die Werte-Einstellung die unser Verständnis der Welt ausmacht – scheint von den Elementen geprägt zu sein:
Feuermensch: eigenwillig, motiviert, moralisch, spirituell nach «oben» strebend,
Luftmensch: aufgeklärt, philosophisch, ideenreich und schnell,
Erdmensch: naturwissenschaftlich, kulturell, realitätsbezogen, zuverlässig,
Wassermensch: mystisch, metaphysisch, religiös, gefühlsbetont.
Erde-, Wasser-, Feuer- und Luft-Menschen haben unterschiedliche Vorlieben:
Feuermensch: grosse Freude bei der Entfaltung der Willenskraft und Leidenschaft.
Luftmensch: grosse Freude am feinsinnigen Unterscheiden.
Erdmensch: grosse Freude, an sinnlichen Genüssen.
Wassermensch: grosse Freude, wenn tiefste Berührung stattfindet.
Wenn ein Element überwiegt…
… wird der Feuermensch zum unerträglichen Angeber
… wird der Luftmensch zum neunmalklugen Besserwisser
… wird der Erdmensch zum unverbesserlichen Sturkopf
… wird der Wassermensch sich ungehemmt seinen Launen überlassen
Die Typenlehre (auch: Persönlichkeitstypologie) von Reimann und Jung
Auch in der Typenlehre kommen die Elemente zum Zug. So verbindete Fritz Reimann Schizophrenie mit Luft, Depression mit Wasser, Zwang mit Erde und Hysterie mit Feuer.
Für C. G. Jung waren Erdmenschen Phlegmatiker, Luftmenschen Sanguiniker, Wassermenschen Melancholiker und Feuermenschen Choleriker.
Das Buch von Vera Aebi spricht viele Zyklen an, es gibt unzählige die uns bewusst werden können. So hat es mich inspiriert und mir den Elemente-Zyklus wieder bewusst gemacht. Wobei ich hoffe, dass auch ich sie zu weiterem, zu tieferem Nachdenken motivieren konnte.