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Jedem seine eigene Wirklichkeit?

Wahrheit und Lüge, zwei Gegensätze wie schwarz und weiss. Doch merken die Teilnehmenden im Gruppengespräch, dass sie vieles nicht wissen, und dass die Übergänge zwischen wahr und falsch oft fliessend sind.

Dienstag, 23. August 2022 Werner Kaiser (87)Lena Mathis (24)
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Was ist die Wirklichkeit: Die Frage stimmt nachdenklich. – Bild: Lina Weber.

Es gibt überprüfbare Fakten. Die Erde ist eine Kugel, auch wenn manche es heute noch leugnen. Doch wenn das so klar ist, woher kommen denn die Verwirrung, die Diskussionen um Fake-News, Alternativfakten und Kriegslügen?

Die Fakten sind, wie sie sind, das ist klar. Das Problem liegt offenbar bei unserem Umgang mit ihnen. Wir können Fakten vielfach verwenden. Wir können sie verleugnen, so wie die Kirche es lange mit den Erkenntnissen der Kosmologie tat. Wir können sie verdrehen, zu unsern eigenen Gunsten umdeuten. Auch die Wissenschaft korrigiert ihre Sätze, wenn neue Erkenntnisse auftauchen. So einfach scheint die Sache mit der Wahrheit also doch nicht zu sein.

Eine intensive Diskussionsrunde: Anita Bucher, Annemarie Voss, Werner Kaiser, Anna Frey, Hanna Peter, Fritz Zurflüh, Lena Mathis und Elias Gobel (v. l. n. r.). – Bild: Lina Weber.

Gibt es überhaupt unumstössliche Wahrheiten?

Die Aussagen religiöser Bücher werden oft als unumstösslich betrachtet. Für viele Gläubige ist jeder Satz in den heiligen Schriften wahr. Andere finden, das alles sei doch nicht wissenschaftlich nachprüfbar. Aber gibt es wenigstens in der Moral allgemeingültige Grundsätze? Sind wenigstens die zehn Gebote überkulturell gültig? Wir wissen heute, dass Normen in der Regel kulturbedingt sind. Wir versuchen, die Menschenrechte als allgemeingültig festzuhalten. Doch auch da taucht der Zweifel auf, ob sie nicht zu sehr Züge der westlichen Kulturen tragen.

«Jede und jeder konstruiert ihre/seine Wirklichkeit aus der eigenen Perspektive, aus dem eigenen Erleben heraus. Unsere Wahrheiten sind oft nur Teilwahrheiten.»

Lena Mathis und Werner Kaiser

Menschen lieben einfache Wahrheiten

Die meisten Wahrheiten sind komplex. Sie sind eingebettet in einen Kontext mit vielen Elementen. Und sie können von verschiedenen Seiten her betrachtet werden. Je nach Standpunkt sieht die Situation anders aus. Um den Krieg in der Ukraine zu beurteilen, müssten viele historische, geografische, ethnologische und psychologische Gesichtspunkte einbezogen werden. Und wer kennt sie alle? Um über Genmanipulation, In-Vitro-Fertilisation, Kampfjet-Auswahl und Ähnliches urteilen zu können, braucht es viel Fachwissen. Da sind wir schnell einmal überfordert und ziehen einfache Wahrheiten vor. Unsern Zweifel überdecken wir, indem wir unsere Sicht umso heftiger vertreten.

Haben Sie schon erlebt, dass zwei Personen Ihnen einzeln vom gleichen Konflikt erzählen? Da haben Sie vermutlich zwei völlig verschiedene «Wahrheiten» gehört. Eine Frau erzählt Ihnen von der Problematik ihrer Ehe. Und dann erzählt ihr Mann seine Version. Das kann aussehen wie zwei verschiedene Ehen. Jede und jeder konstruiert ihre/seine Wirklichkeit aus der eigenen Perspektive, aus dem eigenen Erleben heraus. Unsere Wahrheiten sind oft nur Teilwahrheiten.

Leben vielleicht in zwei verschiedenen Wirklichkeiten: Werner Kaiser und Anna Frey. – Bild: Lina Weber.

Zur eigenen Wahrheit stehen

Neben den Fakten gibt es die Meinung. Sie ist meine höchstpersönliche «Wahrheit». Sie ist nicht allgemeingültig, kann aber für mich von grösster Bedeutung sein. Vielleicht ist sie mir in einem entscheidenden Moment als rettende Idee aufgegangen. Wenn ich sie vor andern vertrete, kann es Widerstand geben. Soll ich dazu stehen, wenn es hart auf hart geht, oder soll ich mich  zurückhalten, um Streit zu vermeiden? Völlige Offenheit kann eine Freundschaft bedrohen. Doch auch das Gegenteil kann eintreten: Wenn wir den Konflikt offen austragen, kann er die Freundschaft vertiefen.

«Wenn die Lüge Normalfall wäre, wäre das Zusammenleben schwierig. Wir verlassen uns in der Regel darauf, nicht angelogen zu werden.»

Lena Mathis und Werner Kaiser

Das Gegenstück zur Wahrheit ist die Lüge. Kinder lügen etwa ab vierjährig. Lügen ist bei Kindern oft ein relativ durchsichtiger Versuch, der Autorität der Eltern ein Schnippchen zu schlagen. Vielleicht schützen sie sich damit sogar vor Strafen. Lügen sei bei Kindern ein Zeichen von Intelligenz, sagen Entwicklungspsychologen. Es zeige, dass sie fähig sind, eine Situation zu verstehen und zu eigenen Gunsten auszuwerten. Als Erwachsene stellen wir uns die Frage, ob Lügen unmoralisch ist. Bekannt ist der Fall einer Familie, die im Dritten Reich Juden versteckt hielt. Als die Gestapo nach ihnen fragte, wäre es höchst unethisch gewesen, die Wahrheit zu sagen. Doch wenn die Lüge Normalfall wäre, wäre das Zusammenleben schwierig. Wir verlassen uns in der Regel darauf, nicht angelogen zu werden.

Über Lügen und Wahrheit zu sprechen, fordert auch Mut. – Bild: Lina Weber.

Unsere Wahrheiten sind nie vollständig

Den «Bilderrahmen», mit dem wir das Geschehen beobachten, bestimmen wir selbst. Einiges grenzen wir ein, manches lassen wir weg, und anderes rücken wir in den Fokus. Das aktuelle Weltgeschehen zeichnet sich durch unzählige Konflikte aus, doch konzentrieren wir uns momentan hauptsächlich auf einen einzigen – den Ukrainekrieg. Wir, und unsere Medien, bestimmen Prioritäten. Wir haben also nur einen Teil des Weltgeschehens, nur einen Teil der Wahrheit im Blick.

Der Ukrainekrieg wird mit gutem Grund auch «Informationskrieg» genannt. Das Verdrehen, Verbiegen oder Verzerren einer Wahrheit kann auch durch das Weglassen von Informationen geschehen. Gerade in Medienberichten läuft uns dies häufig über den Weg. Die westliche Seite der Berichterstattung ist vor allem von der ukrainischen Seite geprägt. In Russland hingegen ist «die Wahrheit» eine ganz andere. Der Zugang zu jeder anderen Wahrheit ist dort für einen Grossteil der Bevölkerung blockiert.

Auch die Menge an Informationen beeinflusst unsere Sicht der Dinge. So sind wir heute mit viel mehr Nachrichten konfrontiert, als es die Menschen vor dem digitalen Zeitalter waren. Auf allen Kanälen, in allen Formen, zu jeder Zeit, wöchentlich, täglich, stündlich, im Minuten-Takt treffen Nachrichten bei uns ein. Diese müssen wir einordnen, nach Relevanz und nach Verlässlichkeit. Diese vielen verschiedenen Informationen ermöglichen uns aber auch, uns unser eigenes Bild zu machen.

Wahrheit ist ein komplexes Thema, das verlangt ausführliche Diskussionen. – Bild: Lina Weber.

Zuviel der Wahrheit?

Für falsche Informationen, sogenannte «Fake News», birgt dies sowohl Gefahren als auch Chancen: Fake News erreichen viele Menschen in kurzer Zeit, denn gerade polarisierende Nachrichten verbreiten sich schnell. Diese Geschwindigkeit erlaubt aber auch, schnell auf Falschinformationen zu reagieren und die «Fakten» zu prüfen. Ein Faktor, der die Falschinformationen ebenfalls gefährlich macht, ist die fehlende Transparenz. Oft wissen wir nicht, wer, mit welchem Interesse eine Falschinformation in die Welt gesetzt hat. Um eine Information einordnen zu können, sollten wir aber auch nach den Beweggründen der Erzählenden fragen. Manchmal wissen wir gar nicht, wer unsere Meinung beeinflusst.

«Manchmal wissen wir gar nicht, wer unsere Meinung beeinflusst.»

Lena Mathis und Werner Kaiser

Und jetzt, wie halten wir es mit der Wahrheit?

Die Wahrheit ist also weit mehr als nur unumstössliche wissenschaftliche Fakten. Sie ist eine individuelle Wahrnehmung, eine Wirklichkeit, geformt von unserem Umfeld, unserer Erziehung und unseren Medien. Um einen guten Dialog zu führen, müssen wir uns auf die Wirklichkeit unseres Gegenübers einlassen können und dessen Hintergründe beachten. Dies würde uns manchmal sicher helfen, um zu verstehen, was uns jemand wirklich sagen will. Die einfachsten Wahrheiten sind vermutlich die gefährlichsten, denn die Wahrheit ist oftmals vielschichtiger, sie ist eine Graustufe irgendwo zwischen schwarz und weiss, sie kann nicht so einfach festgelegt werden. Sie kann sich immer wandeln. Deshalb braucht es von uns eine ständige Offenheit gegenüber neuen Informationen.

Beitrag von:

Werner Kaiser (87)

Früher Theologe, dann Psychotherapeut. Und immer auch Geiger. Jetzt hat er Zeit, all das und einiges mehr in freier Form weiterzuführen.

Lena Mathis (24)

Studiert Internationale Beziehungen mit Schwerpunkt Geschichte in Genf. Daneben musiziert sie gerne und ist leidenschaftliche Aareschwimmerin.

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