UND Generationentandem

UND Generationentandem

  • online
  • print
  • live
  • technikhilfe
  • festival
  • about
  • Gesellschaft
  • Politik
  • Kultur
  • Menschen
  • Meinung
  • Generationenfragen
  • zäme redä, zäme läbe
  • Voll digital
  • Interaktiv
  • Team
  • Mitmachen
  • Generationen in den Medien
  • Partner
  • Spenden
das Generationentandem
Menu
  • online
    • Gesellschaft
    • Politik
    • Kultur
    • Menschen
    • Meinung
    • Generationenfragen
    • zäme redä, zäme läbe
    • Voll digital
    • Interaktiv
  • print
    • Schwerpunkt
    • Magazin bestellen
    • Magazin verschenken
  • live
    • Events Archiv
    • Zuhörbänkli
    • Politpodien
    • Politrunde
    • UniSONO
    • Erzählcafé
    • Generationenforum
    • Generationentalk
    • Kerzenziehen
  • technikhilfe
    • Blog: voll digital
    • Individuelle Technikhilfe
    • Verschenken
  • festival
    • News
    • Info
    • Areal
    • Organisation
    • Unterstützung
    • Foodsave-Bankett
    • Mitmachen
    • Rückblick 2022
  • about
    • Blog
    • Strategie
    • Projekte
    • Mitmachen
    • Soziale Medien
    • Verein
    • Charta
  • Team
  • Mitmachen
  • Generationen in den Medien
  • Partner
  • Spenden

Der grosse Trip

«Einfach» reisen. Wie junge Leute eine Reise planen, sich organisieren, Kontakte knüpfen und ihre Freiheit geniessen. Alte Leute mit der Retrobrille auf der Nase können nur staunen und anfangen zu träumen. Alena Lea Bucher (22) ist zurzeit in Kalifornien, in den USA, und wurde von Telsche Keese (82) über ihre Reise befragt.

Sonntag, 15. März 2020 Telsche Keese (85)Alena Lea Bucher (25)
 Facebook  Twitter  WhatsApp  E-Mail

28.3.2020, 10 Uhr: Reise vom Sofa aus: Mit Alena in den USA und Mexiko
Reise mit uns von deinem Wohnzimmer zu einem anderen Kontinent in andere Kulturen ohne deinen bequemen Sessel zu verlassen. Alena Lea Bucher (22) ist Mitte März von ihrer dreimonatigen Reise in der USA und Mexiko zurückgekommen. Mit ihrem Freund, David (22) wohnte sie bei einer Gastfamilie und klapperte dann mit einem Camper die Kalifornische Küste ab. Via «Zoom» zeigt sie uns ihre schönsten Orte und berichtet von ihren Highlights.
Link | ID: 767 266 032

Eine Reise nach Amerika. Bilder: Alena

Telsche: Schon zwei Monate bist du «drüben», und ich weiss gar nicht, wo du jetzt lebst. Wie sieht es bei dir aus, bist du im Süden? Wo genau bist du? Laufen da «skunks» (Stinktiere) über die Strasse?

Alena: Gestartet ist unsere Reise in Phoenix, Arizona (ich reise mit meinem Freund Dave zusammen). Dort verbrachten wir die meiste Zeit, um genau zu sein, fast einen Monat und drei Wochen bei einer Gastfamilie. Die Gastfamilie ist befreundet mit Dave’s Familie, denn seine ältere Schwester verbrachte ein Jahr dort. Sie zeigten uns die Gegend und wir liessen die Seele baumeln. Wir wanderten viel und erkundeten die Gegend. Mein Englisch verbesserte sich durch die Unterhaltungen. Anschliessend mieteten wir einen Camper und fuhren damit von Phoenix bis San Francisco der Küste entlang. Das Ganze in zwei Wochen.

Manchmal campierten wir wild und manchmal auf Campingplätzen. Bekanntere Zwischenstopps waren beispielsweise San Diego, Los Angeles, Santa Barbara, Carmel usw. In San Francisco angekommen, gaben wir den Camper wieder ab und sind nun noch bis am 1. März 2020 in hier. Wir wohnen in einem Airbnb bei einer netten alten Dame und ihrem Sohn. Am 2. März 2020 fliegen wir nach Cancun, Mexiko, und geniessen die letzten zwölf Tage Sonne, Strand und Meer, bevor wir zurück in die kalte Schweiz fliegen. Je nach Ort hat sich die Landschaft natürlich stark verändert. Zuerst Wüste (mit Kojoten, wilden Pferden, Adlern, Kaninchen usw.), wo wir wunderschöne Canyons besuchten. Danach wurde es grüner, wir sahen Otter, Delfine und Seelöwen.

Bei einem Ritt durch die Wüste Arizonas sahen wir viele wilde Tiere. Links Alena, rechts Dave.

Telsche: Fantastisch, was ihr erlebt. Verglichen mit mir, als ich 20 Jahre alt war, seid ihr in der Lage,  eure Reise per Mausklick zu buchen, gemeinsam einen Camper zu  mieten und  Tisch und Bett zu  teilen. Das ist heute selbstverständlich und wirklich ein Fortschritt. Das bewundere ich. Volljährigkeit begann zu meiner Zeit mit 21 Jahren. Ich reiste als Gymnasiastin mit Jupe und Kniestrümpfen, reichlich naiv und mit arglosem Vertrauen in die Welt per Zug und übernachtete in Jugendherbergen. Als Studentin führte ich einen wochenlangen «Kampf» mit meinen Eltern um die Erlaubnis, mit einer Freundin und drei Jungs in Spanien zelten zu dürfen.

Was konnte da alles passieren! Wir sind schliesslich trotzdem gefahren. Damals ging nichts ohne die Erlaubnis der Eltern, ohne ihr Geld ging gar nichts. Wir waren total abhängig von ihrem Wohlwollen. Teilzeitjobs gab es nicht so wie heute. Es gab keine Handys; denk mal zurück an Telefonhäuschen und Briefe, die tagelang unterwegs waren. Ich finde, zu Zweit reist ihr angenehmer und mit Airbnb auf unkomplizierte und auch bezahlbare Weise. Als ich später in einer orthodox- jüdischen Familie in London als Au-pair-Mädchen Englisch lernte, war ich ganz auf mich gestellt. Ich spürte, dass ich für mich einstehen musste, das weckte Kräfte in mir, die zu meinen besten Erfahrungen gehören, die mich gestärkt haben, um mich zu behaupten. – Aber erzähl einmal: Was für ein Tag steht dir bevor, arbeitest du überhaupt? Wie muss ich mir das vorstellen?

Alena: Geplant war, den Fokus auf das Reisen auszurichten. Trotzdem hatten wir uns natürlich erhofft, dass die Gastfamilie uns mit in ihren Alltag einschliesst, was sie auch tat. Cindy arbeitet an einer Universität und Jeff ist Grafikdesigner und hat sein Büro zu Hause. Ursprünglich geplant war, dass ich ein paar Tage in einem Kindergarten der Kirche mitarbeite. Das kam dann aber irgendwie nie mehr zur Sprache und es gab ohnehin viel zu entdecken. Wenn wir nicht am Wandern waren, halfen wir auch im Haushalt mit, strichen beispielsweise einmal Wände. Einige Male besuchten wir auch die nahe Verwandtschaft und unternahmen Dinge mit ihnen oder besuchten die Kirche, in der Jeffs Bruder Pastor ist.

Bei Wanderungen sahen wir so manches Tier.

Telsche: Wie gefiel es dir in der Kirche? Ich kenne amerikanische Gottesdienste. Ich erlebte sie als Netzwerk unter Gleichgesinnten, dort werden Freunde und Fremde gleich in die Mitte genommen und alle sind nett und neugierig. Und der Gottesdienst selbst? Hat er dir gefallen? Ich mag die lässige Jazzbegleitung, die Gesänge und das Klatschen, wie sie ihren Gott loben, was immer sie darunter verstehen. Einfach ««Glory, halleluja» mit einem fröhlichen Gesicht.

Alena: Auf jeden Fall wurden wir sehr herzlich empfangen. Die Offenheit der Amerikaner und Amerikanerinnen zeigte sich dort wieder. Der Gottesdienst war relativ modern gestaltet und fand in einem schönen Gebäude statt, nicht in einer Kirche. Auch der Inhalt sprach mich an, manchmal verstand ich nicht alles, weil mein Englisch nicht ausreichte. Gesungen wurde auch, einige Lieder kannte ich.

Mit dem Camper an der kalifornischen Küste.

Inmitten von Fremden

Telsche: Erzähl doch mal, wie waren deine ersten Eindrücke? Alles anders als gedacht?

Alena: Unsere Reise in die USA begann mit einer kleinen Katastrophe. Da die Flügel des Flugzeuges vereist waren, hob unser Flieger mit einer Stunde Verspätung ab. Zwischengelandet in London, verpassten wir unseren Anschlussflieger nach Los Angeles. Unsere Online-Reisegesellschaft war hilfsbereit. Trotzdem verbrachten wir einige Stunden am Flughafen, um dann zu erfahren, dass wir erst in ein paar Tage fliegen können. So verbrachten wir zwei Nächte in London, was natürlich auch schön war. Wir nutzten die Zeit und machten das Beste daraus. Wir waren beide noch nie in London gewesen. Am Tag des Abflugs nach LA fielen Züge aus, so hatten wir furchtbaren Stress, erwischten aber unseren Flug noch rechtzeitig. Allerdings hatten wir zusätzliche Kosten wegen eines Gepäckstückes.

Die Fluggesellschaft war dann leider relativ unfreundlich. Wir erhielten auf unserem mehrstündigen Flug kein Essen ohne ziemlich hohen Aufpreis, geschweige denn etwas zu trinken. In LA wollten sie uns trotz ESTA nicht einreisen lassen und verhörten uns. Wir verbrachten einige Stunden am Flughafen, durften nicht miteinander sprechen und schon gar nicht unsere Handys benutzen. Unsere Gastfamilie wollte niemand kontaktieren, auch nicht als wir sagten, dass diese uns in Phoenix abholen kommt und wir unseren Flug verpassten. Irgendwann liessen sie uns dann ohne weitere Erklärung gehen und wir erhielten einen Ersatzflug. Relativ spät kamen wir dann in Phoenix an.

Mein erster Eindruck von den Amerikanerinnen und Amerikanern war deshalb nicht gerade sehr prickelnd. Das offizielle Amerika empfing uns nicht mit offenen Armen. Die Gastfamilie war dann aber sehr herzlich! Schnell merkte ich aber, dass  sie etwas anders ticken als wir. Doch das machte nichts. Generell habe ich die Amerikanerinnen und Amerikaner dann als sehr gastfreundlich erlebt. Wir feierten mit der Gastfamilie Weihnachten und gehörten als fast Fremde dazu, als wäre das schon immer so gewesen.

Jeder Strand und jede Bucht war einzigartig. Hier: Big Sure.

Telsche: Da hattet ihr wirklich Stress. Kein schönes Gefühl, machtlos zu sein! In den USA ist das Misstrauen gegenüber jungen Leuten, die in den «sunshine state» Kalifornien einreisen möchten, gross. Sie könnten doch Arbeitsuchende sein und untertauchen, denn eine Meldepflicht wie hier bei uns gibt es dort ja nicht. Habt ihr übrigens südlich von San Diego die Trump-Mauer gesehen? Ich erinnere mich an grosse Schilder, die Touristen warnen sollten: ATTENTION RUNAWAYS. Keiner sollte sie mitnehmen – irgendwie  dramatisch. Das war in den 90er-Jahren.

Alena: Eine Mauer sahen wir nicht. Wir fuhren aber sehr dicht der Grenze von Mexiko entlang. Es gab auch Kontrollpunkte und wir wurden nach möglichen Flüchtigen an Bord unseres Campers gefragt. Danach liessen sie uns aber sehr schnell weiterziehen. Zu Trump hörten wir verschiedene Meinungen. Einige fanden, er sei sehr gut für die Wirtschaft und andere kritisierten seinen Charakter stark. Die Männer waren eher «pro» Trump und die Frauen «contra». Wir sind nun gespannt, wie offen die Mexikaner und Mexikanerinnen sein werden, und ob das Einreisen kompliziert sein wird.

Seelöwen in ihrer Paarungszeit

Telsche: Was wolltest du in San Francisco unbedingt sehen? Bist du ein Kulturfreak? Hast du an das «Museum of Modern Art» – gebaut von Mario Botta – gedacht?

Alena: Mit dem Camper wachten wir jeden Morgen an einem anderen Ort auf und es war manchmal relativ stressig. Einen legalen Stellplatz zu finden ist nicht immer so einfach, und die Zeit reichte kaum, um alles zu sehen, was wir wollten. In San Francisco haben wir nun nach einem sehr stressigen Einstieg etwas Ruhe gefunden und auch genügend Zeit, die Gegend zu erkunden.

Wir wollten uns vor allem Zeit nehmen, etwas zu entspannen. Sightseeing sollte aber natürlich auch nicht zu kurz kommen. Wir kauften uns Tickets für einen  «Hop on Hop off Bus», um einen guten Überblick zu erhalten. Ausserdem hatten wir Tickets für den öffentlichen Verkehr. Der ist in San Francisco nicht schlecht, doch man muss schon einiges mehr an Zeit einberechnen als mit einem Auto. Dafür gibt es keine Park- und Mietkosten. Das «Museum of Modern Art» stand nicht auf unserer Liste, dafür aber «California Academy of Sciences». Wir kauften ein «Night ticket». Im Museum befand sich ein Riesen-Aquarium, ein Planetarium, ein Tropenhaus und vieles mehr. Ausserdem spielte ein DJ und man konnte sich verpflegen. Ein sehenswertes Museum ist auch das «Cable Car Museum».

«Du bist hier nicht in Europa»

Telsche Ist San Francisco wirklich ein so hipper Ort? Siehst du schrägere Leute als bei uns auf den Strassen? Welche Rolle spielt die spanische Sprache?

Alena: San Francisco erinnert mich eher an die Hippiezeit. Wir sahen viele Old Timer, darunter vor allem VW-Busse, einige auch bunt angemalt. Es gibt auch eine hippe Strasse, in welcher es viele spezielle Läden hat, darunter beispielsweise ein «Dragqueenstore». Schräge Leute begegneten mir eigentlich nicht mehr als in der Schweiz. Aber je nachdem wie offen oder eben nicht eine Person ist, kann einiges auf uns vergleichsweise «introvertierte» Schweizer wohl schon schräg daherkommen. Ich mochte es aber, mich in der Bahn oder mit dem Taxifahrer zu unterhalten. Aufgefallen sind mir vor allem die vielen Obdachlosen.

In schlechteren Vierteln konnte man überall Zelte finden und die Leute am Strassenrand schlafen sehen. Einer schlief im Bus ein und fiel von der Bank, vermutlich hatte er getrunken, ansprechbar war er nicht mehr. Ich versuchte ihm zu helfen, doch dabei schien mich niemand gross zu unterstützen. Jemand sagte mir, «this is not Europe, that’s normal here. » (Das ist nicht Europa, das ist normal hier). San Francisco ist zweifellos eine sehr teure Stadt. Trotzdem lohnt es sich, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen für ein Hotel oder ein Airbnb und sich unbedingt über die Gegend schlau zu machen. Unser Guide erzählte uns, dass es hier mehr Hunde als Kinder gibt. Ein anderer Guide erzählte uns, dass der neuste Trend in LA Schönheits OP’s an Hunden sei.

Die Golden Gate Bridge.

Telsche: Das erinnert mich an die verrückten Seiten Amerikas, das gibt es vielleicht auch schon bald bei uns.  Meine Nachbarin erzählte mir seelenruhig, dass der Tierarzt ihrem Hund unter Narkose die Zähne hat putzen lassen.

Hat die Zeit drüben genügt, um deine Neugier auf einen längeren Aufenthalt zu wecken? Sind junge Leute dort interessiert an euch? Kommst du als arme Kirchenmaus zurück? Ist es teuer dort zu leben?

Alena: In San Francisco möchte ich nicht länger bleiben, an einigen Stopps auf unserer Reise hätte ich jedoch gerne mehr gesehen. Doch es zieht mich auch in andere Richtungen wie beispielsweise nach Asien. Mal sehen, was unser nächstes Reiseziel sein wird. Wir haben einen Kontakt nach Thailand geknüpft. Der junge Mann nahm uns freundlicherweise mit seinem Auto mit, als wir in einem Nationalpark strandeten und kein Uber-Taxi rufen konnten.

Wir verstanden uns blendend und erzählten uns gegenseitig von unseren Reiseerfahrungen. Er lebt seit einer Weile in Thailand, ist aber in der Nähe von San Franciscos geboren und konnte uns gleichzeitig tolle Tipps für die Stadt geben. Er lud uns ein, ihn in Thailand zu besuchen. Generell sind die Leute sehr interessiert, mehr über uns und unser Land zu erfahren.  Ich bin mit wenig Geld losgezogen und komme auch mit wenig zurück, trotzdem werde ich schon für das nächste Abenteuer sparen.

Beitrag von:

Telsche Keese (85)

Sie schreibt und dichtet, war Lehrerin für Französisch und Englisch, Deutsch als Fremdsprache. Langjährige Leitung eines Kulturclubs für Frauen von Dozenten der Uni Bern. Aktive Grossmutter, nimmt alles nicht so schwer.

Alena Lea Bucher (25)

... studiert aktuell Sozialdiakonie und Gemeindeanimation am TDS in Aarau. Liebt "Chäshörndli" und Campbells Tomatensuppe. Ausserdem ist sie leidenschaftliches Katzenmami und treibt in ihrer Freizeit Pole Fitness.

Unterstütze UND Generationentandem!
Jetzt Spenden

Mehr UND in deiner Mailbox. Erhalte einmal pro Monat die wichtigsten Neuigkeiten per E-Mail.

Das könnte dich auch interessieren:

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Abbrechen

Kontakt

UND Generationentandem
Schlossmattstrasse 10, 3600 Thun
und@generationentandem.ch
079 836 09 37
UND-Telefon (Mo–Fr, 8–17 Uhr)

Informiere dich!

Mediencorner
Konzept
Projekte

Sei dabei

Mitmachen
Spenden
Mitglied werden
Magazin bestellen
Magazin verschenken
UND-Tasche bestellen

Folge uns!

UND in den Sozialen Medien
Newsletter
Facebook
Twitter
Instagram
Youtube
Soundcloud

Beisheim Stiftung

Stadt Thun

AEK BANK 1826

Intern | UND Generationentandem © 2023 | Impressum & Datenschutz