Zum Gugelhopf: Der Grossvater von Caroline war schon sehr krank, als er unbedingt zu ihrem Geburtstag noch einmal ihren Lieblingskuchen backen wollte. Auf einem rollbaren Küchenstuhl sitzend, suchte er mühsam alle Zutaten zusammen, wog ab, verrührte alles im Mixer. Er scheute auch die Mühe nicht, die Gugelhopf-Form gut auszubuttern, mit Paniermehl zu bestreuen und für zwei Stunden in den Kühlschrank zu stellen. Erst dann füllte er die Mischung ein und buk den Kuchen bei 160 Grad genau 65 Minuten. Als Grossvater kurz nachher starb, erwähnte der Pfarrer an der Beerdigung, dass es wohl ein besonders liebevoller Grossvater gewesen sein müsse, der seiner Enkelin mit so viel Mühe noch einmal diese Freude bereiten wollte. Deshalb ist es für Carolyn schon etwas besonders, dass sie heute dieses Rezept mit euch teilen will!
Zur Linzertorte: Mein allseits beliebtes Linzertorten-Rezept hat tatsächlich eine kleine Geschichte: 1956 – frisch verheiratet und im Haushalt noch unerfahren, begann ich, überall Rezepte zu erfragen und zu sammeln. In einer der ersten Ausgaben der Zeitschrift «Annabelle» war eine Reportage über eine junge Familie mit dem Titel «Das Glück – vier Kinder und ein Haus». Angefügt an die Beschreibung des Lebens dieser Muster-Familie war das Rezept, nach welchem die Frau des Hauses jeden Samstag einen Kuchen für ihre Lieben buk. Diesen habe ich im Laufe meines langen Lebens wohl hunderte von Malen nachgebacken – für Feste, Basare, Geschenke und zum eigenen Genuss – immer mit positiven Reaktionen. Scheinbar war ich von der Reportage auch anderweitig beeindruckt – meinen meine vier Kinder! Eigentlich möchte ich allzu gerne wissen, was aus der Familie geworden ist.