Über die Zukunft kann man seufzen. Es gibt jedoch immer Hoffnung, an die ich mich halte, um die Zukunft in meinen Gedanken schön zu gestalten. Im Frühjahr schrieb ich eine Vertiefungsarbeit mit dem Titel «Back to the Future». Dabei versuchte ich alte Formen der Gesellschaft noch einmal neu zu denken. Meine Erkenntnis aus dieser Arbeit ist, dass der soziale Zusammenhalt wohl eines der existenziellsten und wichtigsten Themen der Zukunft sein wird. Kurz gesagt, was spaltet, muss verbessert werden, um in eine hoffnungsvolle Zukunft zu blicken.
Kann ein sozialistisches System stärker binden?
Eine spannende Studie aus Deutschland, bei der ehemalige DDR-BürgerInnen zu ihrer heutigen Einstellung befragt wurden, hat mich nicht mehr losgelassen. Vieles finden die Befragten heute besser, doch es gibt eine Zahl, die erstaunt: Ganze 76 Prozent der Befragten beschreiben, dass der soziale Zusammenhalt in der DDR besser war als heute. Das führte mich zur Frage: Was machen wir im heutigen System falsch? Und wie können wir sozialen Zusammenhalt schaffen?
«Meine Erkenntnis aus dieser Arbeit ist, dass der soziale Zusammenhalt wohl eines der existenziellsten und wichtigsten Themen der Zukunft sein wird.»
Elias Gobeli
So gelingt der soziale Zusammenhalt
Denn es ist statistisch belegt: Jede dritte Person in der Schweiz fühlt sich einsam. Sogar die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren fühlt sich manchmal oder sogar ständig einsam. Deshalb plädiere ich für folgende Lösungsansätze:
- Orte schaffen, um der Einsamkeit entgegenzuwirken: In Zukunft sollte mehr Wert auf Orte gelegt werden, wo jeder Mensch etwas findet, was seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht. Kunst, Kultur und Vereine erschaffen Gruppen. Diese sind wichtig, um der Einsamkeit entgegenzuwirken. Die Idee des Offenen Höchhus von UND Generationentandem sind diesbezüglich der Politik und Gesellschaft einen grossen Schritt voraus. Solche Orte werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
- Arbeitszufriedenheit verbessern: Auch die Arbeit wird sich in Zukunft verändern müssen. Nur die Hälfte der SchweizerInnen sind laut einer globalen Studie mit ihrer Arbeit zufrieden. Für eine höhere Zufriedenheit könnten Räume geschaffen werden, um den Erfindergeist und kreative Ideen zu fördern. Auch die viel diskutierte 35-Stunden-Woche wäre ein Lösungsansatz. Nicht wegzudenken ist die Freiwilligenarbeit, die für ein künftiges Zusammenleben immer wichtiger wird und zukünftig mehr gefördert werden sollte.
- Kluft zwischen Arm und Reich verkleinern: Zudem gilt es auch, etwas gegen die Kluft zwischen Arm und Reich zu unternehmen. Heute besitzen die reichsten zwei Prozent der EinwohnerInnen laut Statistik so viel wie der ganze Rest der Schweizer Bevölkerung.
Es gibt dazu bereits verschiedene Lösungsansätze wie das bedingungslose Grundeinkommen. Dabei geht es darum, dass jeder Mensch ohne grosse bürokratische Hürden das Existenzminimum bedingungslos auf seinem Konto gutgeschrieben bekommt.
Unrealistisch oder hoffnungsvoll?
Viele fanden meine Vertiefungsarbeit unrealistisch. Magdalena Martullo-Blocher würde sagen: «Dreamer du, näi». Aber ich bin überzeugt, dass man realistische Utopien aufbauen muss, um aus diesem Seufzen der Zukunft eine Hoffnung aufzubauen. Wir sind die Gesellschaft und auch wir gestalten diese Zukunft mit.