Bereits zum fünften Mal treffen wir uns in der Kunstküche. Was erwartet uns heute Vormittag? Was müssen wir für die Vernissage, die heute Abend stattfinden wird, noch alles tun? Welche i-Tüpfelchen fehlen noch?
An der Wand in der Kunstküche hängen drei Kartons: ein blauer, ein gelber und ein roter. Diese drei Farben regeln wer mit wem heute Vormittag und während der Vernissage zusammen arbeiten wird und die Reihenfolge sowie die Art der Vorstellung der ausgewählten Bilder. Aber das, was wir heute Morgen noch alles tun müssen, bleibt noch ein Geheimnis. Sara Smidt, vom Kunstmuseum Thun, die Lehrerin Silvia Zimmerman, und Rut Reinhard, Kunstvermittlerin am Kunstmuseum Thun, werden den Schleier des Geheimnisses sicher bald lüften.
Gemeinsam gehen wir in den Ausstellungsraum. Zum ersten Mal sehen wir die 16 Werke, wie sie die vier Wände schmücken. Die Profis vom Kunstmuseum haben tolle Arbeit geleistet. In der Mitte des Raums stehen und liegen einige alte Koffer in unterschiedlichen Formen. Die Koffer ersetzen den geplanten weissen Sockel. Das Reisegepäck passt besser zum Thema und bereichert den Ausstellungsraum auf eine lebendige und erfrischende Art.
Das Geheimnis wird gelüftet, die Arbeiten werden verteilt. Die Reise von Thun nach New York wird, passend zu den Bildern, auf drei Arten vorgestellt: Auf einen Tonträger erzählt, auf einem Leporello dargestellt und als Geschichte aufgeschrieben. Nun ist klar: Jung und Alt müssen, damit wir bis zum Mittag fertig werden, Gas geben. Die blaue Gruppe geht mit Sara ins Sitzungszimmer und spricht die Geschichte ins Aufnahmegerät. Die rote Gruppe bleibt im Raum Enter und schreibt abwechslungsweise die Geschichte auf Papier und legt die Blätter in den von ihnen ausgewählten Koffer. Das gelbe Team geht in die Kunstküche und jedes zeichnet seine Gedanken auf ein Leporello.
Die Generalprobe schliesst den strengen Vormittag ab. Alle AusstellungsmacherInnen präsentieren ihre Arbeiten. Hie und da zeigen sich noch ein paar Verbesserungsmöglichkeiten, die aber bis zum Abend noch leicht korrigiert werden können.
«Gedanken sammeln 2»
Die Sammlung des Kunstmuseum Thun birgt Schätze, die für ein Mal nicht von Kunstexperten gehoben werden sollen, sondern von Menschen, die sonst eher nichts mit Kunst zu tun haben. In einem generationenübergreifenden Projekt von Senioren mit Kindern des Programms Begabtenförderung erarbeitet eine kleine Projektgruppe aus der Sammlung heraus ein Thema, das zu ihnen passt, und wählt die Werke dazu. Ausstellungspräsentation und das Rahmenprogramm werden selber gestaltet.