Kurz nach den Wahlen bereits wieder über Politik zu diskutieren fällt ihnen nicht schwer: Die beiden in den Nationalrat wiedergewählten Verena Herzog (SVP) und Fabian Molina (SP) streiten sich auf der Bühne im Generationentalk engagiert über den Vaterschaftsurlaub und die Elternzeit.
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UND Generationentandem lud am 29. Oktober 2019 in die CaféBar des Berner Generationenhaus in Bern. Der im September im Schweizer Parlament beschlossene zweiwöchige Vaterschaftsurlaub wird voraussichtlich Mitte 2020 eingeführt. Doch bereits geht die Debatte weiter. Der Nationalrat Fabian Molina fordert im Generationentalk eine 36-wöchige Elternzeit. Verena Herzog schüttelt ob dieser Forderung den Kopf. Die Idee sei ja gut und recht, aber: «Das ist eine linke Träumerei.»
Die Geschichte des Vaterschaftsurlaubs
Seit 2005 haben Mütter in der Schweiz Anspruch auf einen 14-wöchigen Mutterschaftsurlaub. 2016 scheiterte eine parlamentarische Initative für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub. Danach wurde die Initiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub zum Nutzen der ganzen Familie» eingereicht. Sie sah 4 Wochen «Urlaub» vor. Dazu erarbeitete das Parlament 2019 einen Gegenentwurf, der noch zwei Wochen Vaterschaftsurlaub beinhaltet. Am 27.9.2019 stimmte der Nationalrat dem Gegenvorschlag definitiv zu, mit 129 zu 62 Stimmen. Die Einführung ist per 1. Juli 2020 geplant. Der Vaterschaftsurlaub kostet etwa 230 Millionen Franken. Er kann innert sechs Monaten am Stück oder tageweise bezogen werden.
Verena Herzog (63) ist Nationalrätin der SVP und fragt sich: Ist das Anliegen des Vaterschaftsurlaub ernst gemeint oder nicht eher eine Alibiübung?
Fabian Molina (29) ist frisch wiedergewählter SP-Nationalrat aus dem Kanton Zürich. Der ehemalige Juso-Präsident setzte sich im Parlament für den Vaterschaftsurlaub ein. Für ihn ist es «ein winziger Schritt in die richtige Richtung.»
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Und im nächsten Generationentalk: Tabu Tod
26. November 2019, Neue Aula Gymnasium Thun, Standort Seefeld – Äussere Ringstrasse 7. Weitere Infos.